WP7: Wie kommt die Software aufs Phone? (Entwicklung, Betatests, Vertrieb)

Die Softwareverteilung unter Windows Phone 7 wird sich, verglichen mit Windows Mobile heute, fundamental ändern.

Die Stabilität und Benutzbarkeit der Plattform für den Endkunden hat unter WP7 höchste Priorität, deshalb stellen wir sicher, dass auf Retailgeräten (also in den Händen der Nutzer) nur Software eingesetzt wird, die diversen Qualitätskriterien entspricht. Der kommende Windows Phone Marketplace und der Zertifizierungsprozess beim Einreichen von Software sorgen genau dafür. Andere Vertriebswege für Apps wird es erst einmal nicht mehr geben. Für Endkunden ist das der beste und einfachste Weg, sich einen umfassenden Überblick über die verfügbaren Apps und Spiele für ihr Gerät zu verschaffen (auf dem Phone und auf dem PC) und die Gewissheit zu haben, dass die darüber erworbene Software die Funktionalität ihres Geräts nicht negativ beeinflusst.

Wie sieht es jetzt aber aus Entwicklersicht aus? Wie kann ich Software auf wirklicher Hardware testen, nicht nur im Emulator? Wie kann ich Beta-Testern Apps zukommen lassen, die noch nicht final sind?

Zuerst einmal muss betont werden, dass für alle Entwicklungstätigkeiten, die sich nicht auf den Emulator beschränken sollen, sondern wirkliche Geräte einschließen (sowohl während der Entwicklung als auch später bei der Softwareverteilung), ein gültiger Account im Windows Phone Marketplace erforderlich ist. Dieser kann unter https://developer.windowsphone.com angelegt werden und kostet pro Jahr (z.Zt. 75 € + MwSt., für Studenten über Microsoft DreamSpark kostenlos).

Sobald ein gültiger Account vorliegt, können nach Öffnung des neuen Marketplace (in wenigen Wochen) bis zu 3 WP7-Geräte pro Jahr (für Studenten: 1 Gerät) für die Entwicklung freigeschaltet werden. Das geschieht über das in der Beta-Version der Windows Phone Developer Tools enthaltene Tool “Windows Phone Developer Registration”.

WPDR

Dazu muss das Gerät über USB mit dem Desktop verbunden und im Desktop-Client (Zune) erkannt sein.

Sobald das Gerät freigeschaltet ist, kann aus VS2010 heraus wie gewohnt über USB auf das Gerät deployed und auf diesem debugged werden.

WP7Device

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 Für begrenzte Beta-Tests mit definiertem Testerkreis wird es darüber hinaus, wie schon früher berichtet, einen speziellen Dienst geben, der es ermöglicht, Vorab-Versionen von Software auf handelsüblichen Geräten zu installieren und zu testen, ohne diese mit der obigen Prozedur freischalten zu müssen.

Sobald die Software final ist, wird sie über das Marketplace Dashboard zum Test eingereicht und kann nach erfolgreicher Zertifizierung freigeschaltet und lokal oder weltweit angeboten werden.

Also, um es noch einmal kurz zusammenzufassen: Ernsthafte Softwareentwicklung, auch für Privatzwecke (“kleines persönliches Tool, nur für mich”), wird mit WP7 nicht ohne einen gültigen und aktiven Marketplace-Account funktionieren. Ist dieser einmal angelegt, wird alles denkbar einfach.