Die Rolle von Vista Gadgets in Rahmen von S+S

Die kleinen Helferlein, die in Microsoft Vista eingeführt wurden und nun defaultmäßig am rechten Bildschirmrand ihr Dasein fristen, sind - meiner Meinung nach - ein äußerst unterschätztes Werkzeug im Rahmen der Desktop-Anwendungsentwicklung.

Technischer Überblick

Vista Gadgets sind kleine, HTML-basierte, als ZIP-Datei verpackte Projekte, die in der Vista Sidebar installiert werden. Minimaler Inhalt der ZIP-Dateien ist

  • Manifest-Datei (gadget.xml) - diese Datei beschreibt das Grundgerüst eines Gadgets, d.h. Verweise auf die Startdatei des Gadgets, Icons für die Installationsdialoge etc.
  • Gadget (z.B. gadget.html) - diese Datei beschreibt die Anzeige des Gadgets. Die Sidebar-Umgebung sorgt dafür, dass das HTML korrekt in der Sidebar angezeigt wird.

Zusätzlich können noch folgende Dateien enthalten sein

  • Settings (z.B. settings.html) - diese enthält die Beschreibung zur Darstellung des Optionen-Dialogs zum Gadget
  • Flyout (z.B. flyout.html) - diese Seite wird angezeigt, wenn das Gadget aus der Sidebar gezogen und auf dem Desktop abgelegt wird.
  • alle weiteren Dateien, die für die Anzeige benötigt werden (z.B. Bilder, weitere HTML-Seiten)

Ein guter Einstieg ergibt sich (neben der Lektüre unten angegebener Internet-Ressourcen), wenn man eine vorliegende Gadget-Datei (Endung .gadget) einfach in eine ZIP-Datei (Änderung der Erweiterung auf .zip) ändert und dann mit einem beliebigen ZIP-Editor (z.B. WinZip) durchstöbert.

Anwendungslogik von Vista Gadgets

Wie oben zu sehen ist, bestehen Vista Gadgets aus ein paar Steuerdateien und HTML-Seiten (mit benötigten Inhaltsdateien wie Grafiken), die die Anzeige beschreiben. In einer Softwarelösung, die Vista Gadgets als Oberflächentechnologie einsetzt, kann Programmlogik auf zwei Arten enthalten sein:

  • Programmlogik basierend auf JavaScript
    Die benötigten JavaScript-Elemente können hier zusammen mit dem Gadget ausgeliefert werden. Wie gewohnt, kann das JavaScript in die HTML-Seiten eingebunden werden, oder in referenzierte Code-Dateien enthalten sein.
  • Programmlogik basierend auf Webservices, die vom Gadget aufgerufen werden
    Bei dieser Variante enthält das Gadget ebenfalls JavaScript. Dieses wird allerdings nur für die ereignisbasierte Steuerung (z.B. Reaktion auf ein Click-Event) und für Aufrufe der Webservices mit anschließender Verarbeitung der Rückgabewerte verwendet. Webservices stellen zusätzliche Geschäftslogik bereit.

Die Rolle im Rahmen von S+S

Vista Gadgets sind Bestandteil des "Software"-Teils im Rahmen von S+S. Für sie stellen sich Fragen der Bereitstellung (z.B. über eine Website), Installation etc. Der "Services"-Teil kann, wie der Name schon vermuten lässt, über Webservices implementiert werden, auf die von den Gadgets zugegriffen wird. Somit können S+S Lösungen unter Verwendung von Vista Sidebar Gadgets erstellt werden.

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