What's the story about Business Process Management

Entwicklungen und Trends im Bereich von IT Architekturen wechseln in regelmäßigen Abständen. Dieses Phänomen wird maßgeblich durch Analysten, Softwarevendoren und auch System-Integratoren verursacht und getrieben. Immer öfter werden daraus Hype Themen gemacht mit schlagenden Bezeichnungen wie Web Services, Service Orientierte Architekturen, Model Driven Architecture, Event Driven Architecture oder ähnliches. Während sich die Bezeichnungen ändern, so bleiben die Probleme mit denen sich Unternehmen heutzutage in ihrer IT befassen müssen die gleichen.

Es geht darum historisch gewachsenen und heterogene Systemlandschaften so zu homogenisieren und verwaltbar zu machen, daß einerseits die meistens erdrückenden Betriebs- und Wartungskostenanteile am Gesamtbudget der IT-Abteilungen gesenkt werden können und andererseits die Service-Level auf gleichem Niveau bleiben oder sogar erhöht werden können bei gleichbleibenden oder sinkenden Verrechnungspreisen. Der dadurch gewonnene Budgetspielraum kann verwendet werden, um neue, höherwertigen Services am jeweiligen Markt anbieten zu können.

Ein Vehikel bei diesen Bemühungen ist eine Disziplin über die Jahre hinweg immer wieder ins Zentrum der Überlegungen gerückt und bildet damit sozusagen die stabile Komponente in einem, was die Trends abetrifft, sehr dynamischen Zeit. Diese Disziplin nennt sich Business Process Management und hat im zeitlichen Verlauf nichts von seiner Aktualität und Wichtigkeit eingebüßt.

Der Grund dafür liegt auf der Hand. Business Process Management ist keine rein technische Betrachtung, keine isoliert stehende Technologie. Mit Business Process Management wird der Versuch unternommen erstmalig ein Verknüpfung zwischen dem Geschäftsmodell mit seinen fachlichen Anforderungen und der unterstützenden IT-Systemlandschaft herzustellen.

Was heißt das nun aber konkret? Prozessmanagement bzw. Prozessorientierung hat zunächst nichts mit Informationstechnologie zu tun, sondern beschäftigt sich mit der Organisation von Unternehmen. Die ersten Ansätze für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Thema finden sich bereits in Literatur aus dem Jahre 1931, lange bevor der erste Computer entwickelt wurde.

Üblicherweise ist ein Unternehmen funktional, arbeitsteilig organisiert. Wenn man aber die betriebliche Wertschöpfung als ein System von Prozessen, die miteinander in Beziehung stehen versteht. Gleichzeitig einen Prozess als ein Netztwerk aus Ressourcen und Aktivitäten zur Erstellung einer wohldefinierten und auch mesßbaren Leistung, dann wird deutlich, daß sich diese Prozessysteme nicht an funktionale Grenzen halten, sondern sich über das ganze funktionale Spektrum eines Unternehmens erstrecken können. Diese Tatsache wird umso folgenschwerer je arbeitsteiliger eine Organisation oder gar eine ganze Industrie wird und Funktionen u.U durch Outsourcing gänzlich aus dem Unternehmen ausgelagert werden.

An dieser Stelle kommt nun auch die Informationstechnologie ins Spiel. Denn schon immer wurde versucht Aktivitäten in einem Prozess IT-gestützt abzubilden. Aber genauso wie Unternehmen funktional organisiert waren oder noch sind, sind auch diese IT-Systeme und Applikationen funktionale Silos. Dies führt zu Brüchen im Prozessablauf und selbst sehr stark formalisierte und somit für die automatische Ausführung prädestinierte Prozesse können innerhalb der IT-Infrastruktur eines Unternehmens nur selten durchgängig automatisiert bgebildet werden. Noch komplexer wird die Thematik, wenn der Mensch als oftmals zentrale Komponente in einem Geschäftsprozess mit in die Betrachtung kommt.

Ziel von Business Process Management als Unternehmensdisziplin und daran angepaßt als Disziplin der Informationstechnologie ist des den vollständigen Lebenszyklus von Unternehmensprozessen vollständig zu unterstützen. Die Phase des Prozeßlebenszyklus sind dabei:

- Prozessidentifikation

- Prozessanalyse

- Prozessbeschreibung

- Prozessmodellierung

- Prozessrealisierung

- Prozessimulation

- Prozessablauf

- Prozesskontrolle

- Prozessoptimierun

Und hierbei schließt sich der Kreis wieder mit den eingangs erwähnten Themen. Denn um die vollständige IT-Seitige Unterstützung dieses Lebenszykluses sicherzustellen bedarf einer IT Unternehmensarchitektur basierend auf den Prinzipien, die Microsoft im „Connected Systems“ Modell beschreibt. Die darin manifestierten Prinzipien sind:

- Modellprinzip

Modelle sind hervorragende Artefakte, um Design und Entwickulng zu verbinden und ermöglichen einen integrierten Blick auf die Prozesse aufgrund ihres Abstraktionscharakters.

- Serviceprinzip

Fertigkeiten eines Unternehmens, wie beispielsweise das Fakturieren von Leistungen werden als gekapselte Funktionen angeboten, die den Prinzipien der Serviceorientierung genügen. Das heißt die Services sind autonom, besitzen explizite Außenkanten, interoperieren auf Basis von Schemata und Verhaltensregeln und Kompatibilitäts wird durch serviceinhärente Regelwerke sichergestellt.

- Prinzip des Benutzerzentralismus

Integration des Benutzers in die Prozesse, barrierenfreier Zugang zu Informationen und Applikationen von jedem Endgerät sowie intuitive Bereitstellung eines Kontext.

- Prinzip der föderierten Identitäten

Bereitstellung einer sicheren Identität, die vertrauenswürdige Fakten über einen Benutzer oder Organisation besitzt und regelbasiert weitergibt, um organisationsübergreifend services in Anspruch zu nehmen.

- Prinzip der föderierte Daten

Bereitstellung einer einheitlichen Sicht und den Zugriff auf Daten aus unterschiedlichen, verteilten Datenquellen. Dies bezieht alle Typen von Daten mit ein, also strukturierte, unstrukturierte und semi.strukturierte Daten.

- Operationalalitätsprinzip

Operationale Effizienz als Erfolgsfaktor für den kostengünstigen Betrieb der IT-Infrastruktur mit leistungsfähigen Verwaltungstechnologien, die komplexe und agile Architekturen unterstützen können

- Glaubwürdigkeitsprinzip

Sichere, robuste und stabile Architekturbausteine für die Förderung und der Schaffung eines auf Vertrauen basierenden Verhältnis zwischen Nutzer und IT

- Prinzip des omnipräsenten Workflow

Ausdrücken der Modelle in Workflows mit Ihren Aktivitäten, Sequenzen und Regeln. Durchdringung aller Schichten des Applikationsmodells mit Workflows manifestiert mit Workflows innerhalb der Benutzerschnittstelle, sog. Human Collaboration Workflows als auch Systemworklows

Damit das beschriebene Szenario des umfassenden IT-Gestützten Business Process Management realisiert werden kann stellt Microsoft eine Reihe von Produkten, Utilities, Methodologien, Standards und Best Practices bereit. Dies soll der Auftakt zu einer Reihe Editorials sein, in denen kurz auf wichtige Aspekte dieser Produkte, neuer Technologien , Standards und Entwicklungen eingegangen wird und Verweise auf weiterführende Dokumente und Informationen gegeben wird.

Die Reihe beginnt mit der Fragestellung, warum Workflows unterschiedliche Kontrollfüssen gehorchen können und warum eine Workflow Technologie wie die Windows Workflow Foundation gut daran tut diese auch zu unterstützen.